Warum hast du dieses Thema für deine Lehrabschlussarbeit als Mediamatiker gewählt?

Hauptvorgabe war der Nutzen für das Institut. Das IML probiert laufend neue E-Learning Methoden aus. Virtual Reality (VR) hat mich interessiert, weil das Thema greifbar ist und ich schon viel davon gehört hatte. Ich wollte diese Chance packen und der Sache auf den Grund gehen. Der Titel meiner Arbeit lautet «VR-Lab für Medizinstudierende». Neu ist im UniZiegler für die Studierenden VR-Equipement und VR-Lernsoftware reservierbar.

Was hat dich motiviert?

Als Hardware Fan baue ich in meiner Freizeit selber Computer zusammen. Im Mediamatikberuf ist das Resultat – sei es ein Video, ein Logo oder eine Website – oft nicht im ersten Moment fassbar. Bei VR benötige ich lediglich einen Computer und ein VR-Set. Das Ergebnis der Arbeit zeigt sich relativ rasch. Mir gefiel die Vorstellung, dass meine Arbeit Studierenden beim Lernen helfen und damit einen Mehrwert für die Medizin haben könnte (Beispiele siehe Demovideo). 

Was genau heisst Virtual Reality?

Virtual Reality beschreibt die Darstellung einer künstlich erschaffenen Welt. Man benötigt ein VR-Set, dieses umfasst eine VR-Brille und zwei Controller (Fernbedienung). Die VR-Brille besteht aus zwei Bildschirmen, einen pro Auge. Dadurch ist das ganze Sichtfeld abgedeckt. Die Controller imitieren in der Regel die Hände.

Was ist das Geniale daran?

Die Brille kann einen – virtuell – an jeden x-beliebigen Ort in der Welt führen. In der simulierten Situation - sei es ein menschliches Herz, ein Skelett, die Patientenversorgung oder Berge mit einer schönen Aussicht - fühlt man sich wie in der realen Welt, weil sich das Sichtfeld und die Bewegung gleich verhalten wie in der Realität. Im Lernzentrum UniZiegler wurde exakt für diese neue Lernmethode probeweise ein VR-Lab eingerichtet. Interessierte Studierende können es ab dem kommenden Semester nach Vereinbarung vor Ort nutzen.

Welchen Mehrwert kann VR für Studierende bieten?

Studierende können mit VR z.B. Anatomie auf eine andere Art erleben, indem sie virtuell in einen Körper hineinschauen und sich darin «bewegen» können (siehe Demovideo). Mit dem Controller kann der Studierende Venen, Muskeln oder ein ganzes Skelett und sogar das Innere eines Herzens erkunden. Der dreidimensionale Raum ermöglicht es z. B., um ein Herz herumzugehen und dieses von allen Seiten zu studieren. Ausserdem kann der Zustand eines einzelnen Organs – wie ein schnellerer Herzschlag, die allg. Verfassung (gesund oder krank)  angepasst werden.

Welcher Nutzen entsteht dadurch für das IML?

Ein Vorteil ist sicher, dass das IML zu einem frühen Zeitpunkt mit dieser Technologie experimentiert hat und neue technische Möglichkeiten testet. Da unsere Testumgebung noch in einem frühen Stadium ist, muss diese bevor sie Technologie Studierenden im Unterricht zugänglich gemacht wird, jedoch untersucht werden. Es geht darum herauszufinden, wie wirksam diese Lernmethode tatsächlich ist, welche Vor und Nachteile sie für das Lernen aufweist und wie sie verbessert werden kann.

Welche neuen Erkenntnisse konntest du gewinnen?

Am Anfang des Projektes dachte ich, VR sei nur eine «Spielerei». Jetzt habe ich festgestellt, wie «mächtig» diese neue Technik wirklich ist. Weil das Innere des Menschen grösser und interaktiv dargestellt werden kann, werden medizinische Zusammenhänge unter Umständen verständlicher, was aber noch wissenschaftlich überprüft werden muss.  


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Demovideo "Explore your body in an amazing new way"